Das Kennedy Space Center in Florida erzählt die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt. Und dabei wird dem Besucher einiges geboten: Echte Raketen, echte Astronauten, riesige Kinos und viele interaktive und multimediale Attraktionen. Allerdings werden auch gesalzene Preise verlangt. Ich habe das Kennedy Space Center besucht und verrate euch, ob es sich gelohnt hat. Auch gebe ich Tipps, was du bei deinem Besuch unbedingt beachten solltest, um das meiste rauszuholen.

Das Kennedy Space Center - Eindrücke und Erfahrung

Das Kennedy Space Center ist, obwohl es zunächst danach klingt, kein gewöhnliches Museum. Vom Aufbau, Größe und Showcharakter erinnert es eher an einem kleinen Vergnügungspark. Es handelt sich um ein ganzes Gelände, auf denen die verschiedenen Shows und Attraktionen verteilt sind. Man kann sogar mit einem Bus-Shuttle zu den Apollo/Saturn V Center und den echten Raketen gelangen. Generell ist die multimedial und interaktive Aufarbeitung der amerikanischen Raumfahrtgeschichte sehr beeindruckend: Riesige 3D-Leinwände, beeindruckende IMAX Kurzfilme, persönliche Führungen, viele interaktive Spiele und Elemente machen das Kennedy Space Center zu einem einzigartigen Erlebnis. Natürlich feiern sich die Amerikaner und ihre Erfolge hierbei ausgiebig selber - aber sicherlich nicht ganz ohne Grund.

Der NASA Globus im Eingangsbereich lädt zu lustigen Fotos ein.

Der Komplex um das Space Shuttle Atlantis gehört zu den Höhepunkten und enthält die unterhaltsame Shuttle Launch Experience.

Drinnen wird die echte Atlantis ausgestellt.

Multimedial wird einiges geboten. Hier im Science on a Sphere werden interessante Filme und Animationen auf einen Globus projiziert.

Es existieren zahlreiche interaktive und spielerieche Elemente. In der Journey To Mars muss man sicher auf dem Mars landen.

Pro

Hier werden alle Register gezogen: Riesige 3D Kinos und Kurzfilme, persönliche Führungen, interaktive Attraktionen und echte Raketen und Astronauten, von denen man sich ein Autogramm holen kann. Das Kennedy Space Center ist wirklich ein Erlebnis.
Man lernt tatsächlich viel über Raumfahrt allgemein, die Technik dahinter, die amerikanische Raumfahrtgeschichte, unsere Erde, unsere Galaxie und die Folgen des Klimawandels. All das wird multimedial und interaktiv sehr gut vermittelt. Langeweile kam bei mir nie auf.
Der Tag dort war deutlich weniger anstrengend als ein normaler Museumsbesuch. In vielen Shows kann man entspannt sitzen.
Es war überraschend wenig los. Wir mussten kaum in Schlangen warten. Allerdings waren wir auch an einem Werktag dort.

Kontra

Die hohen Kosten. Ein Ticket kostet 53,30 $ (inkl. Taxes). Für den Parkplatz kommt nochmal 10 $ pro Auto hinzu. Damit kostete der Spaß umgerechnet insgesamt 56,50 €. Ein definitiv gesalzener Preis. Den Audioguide in Tabletformat für weitere 7 $ habe ich mir dann gespart.
Geringe Zeit, die man effektiv zur Verfügung hat. An unserem Besuchstag schloss der Park 18 Uhr, was schon früh ist. Viel schlimmer ist aber, dass manche Shows und Attraktionen schon deutlich vor dieser Schlusszeit zu machen. So fahren die Busshuttles zu den echten Raumfahrtzeugen nur bis 15:30! Das ist auch der Grund, deshalb wir das nicht mehr geschafft haben, was ziemlich ärgerlich war. Weiterhin laufen manche der genialen IMAX Kurzfilme nur bis 16 Uhr. Das alles ist besonders unschön, da die besten Attraktionen des Parks tatsächlich nur feste Spielzeiten haben. Sind diese geschlossen, ist der Park nur noch halb so interessant.

Tipps

Meine Tipps, um das meiste aus euren Tag im Center herauszuholen:

Ein Tag wird nicht reichen, um sich wirklich alles in aller Ruhe anzuschauen. Plant und priorisiert daher euren Tag.
Plant die Attraktionen, die ihr besuchen wollt, und schaut, wann welche Shows laufen. Vor dem Einlass kann man seine Tour im Informationshäuschen durchplanen. Flyer informieren über den Daily Schedule.
WICHTIGSTER TIPP: Habt im Blick, wann welche Attraktionen Schluss machen bzw. ihre letzte Vorstellungen haben. Priorisiert diese Shows nach oben und nimmt sie wahr, wenn es geht. Im Information Center gibt’s entsprechende Informationen. Manche Show und Attraktionen machen nämlich schon deutlich vor der Schlusszeit des Centers von 18 uhr Schluss. So fahren die Busshuttles nur bis 15:30 und die IMAX Filme nur bis 16 Uhr.
Am besten gefallen haben mir die folgenden Shows: der IMAX Kurzfilm “A Beautiful Planet” und die Atlantis mit der Shuttle Launch Experience. Leider haben wir nicht mehr die Bustour zum Apollo/Saturn V Center und den zweiten Kurzfilm “Journey To Space” geschafft. Gerne hätten wir uns das noch angeschaut.
Wie immer, legt euren Besuch nicht aufs Wochenende, wo dort deutlich mehr los ist.
Versucht, möglichst gleich zur Öffnungszeit (bei uns 9 Uhr) vor Ort zu sein. Wir kamen durch unsere längere Anfahrt erst 11:30 Uhr an und hatten daher nur 6,5 h zur Verfügung. Damit haben wir vieles nicht geschafft. Und das obwohl wir kaum Pausen fürs Essen gemacht haben. Wenn man so viel Geld ausgibt, solle es sich auch lohnen.

Für weitere 25 $ kann man sein Tagesticket um einen weiteren Tag verlängern. Zwei Tage gibt das Kennedy Space Center aber meiner Meinung nach nicht her. Ein zweiter Tag lohnt sich schlichtweg nicht. Daher lieber den einen Tag optimal nutzen, in dem man pünktlich zur Parköffnung da ist und die Attraktionen und deren Spielzeiten genau im Auge behält.

Fazit

Es war ein beeindruckender, unterhaltsamer und lehrreicher Tag im Kennedy Space Center. Einzige Wermuttropfen sind der ziemlich hohe Preis und dass viele Attraktionen und Shows deutlich vor der (eh schon frühen) Schlusszeit von 18 Uhr schließen.

Würde ich wiederhinfahren? Ja.