Zusammenfassung und Tipps für die USA Ostküste

In diesem Beitrag fasse ich unsere Reise an der Ostküste der USA zusammen. Ich bewerte jede Station von Boston bis nach Miami kurz und hebe meine persönlichen Highlights hervor. Auch führe ich aus, was ich im Nachhinein anders gemacht hätte. Darüber hinaus gebe ich noch einige abschließende Tipps und Empfehlungen.

Zusammenfassung und Bewertung der Stationen

Im Folgenden möchte ich alle angesteuerten Orte und Stationen kurz und knapp bewerten. Das ist natürlich sehr subjektiv, aber ich denke, es kann euch trotzdem helfen. Ihr dürft sehr gerne anderer Meinung sein. :-)

Vorab meine drei Highlights:

Ort Bewertung und Notiz
Boston Eine wunderschöne und historische Stadt mit faszinierender Geschichte, in der sich geschichtsträchtige Stätten an Wolkenkratzern reihen. Boston hat mich begeistert!
Niagarafälle Beeindruckendes Naturspektakel. Die Bootstour zum Fuß der Fälle war ein feuchtfröhliches Vergnügen. Abgesehen von den Fällen an sich, wurde die Natur ziemlich zugebaut. Achtung, extremer Massentourismus. Dennoch sehenswert.
New York Imposante und pulsierende Metropole, in der es sehr viel zu sehen gibt. Besonders an den berühmten Sehenswürdigkeiten ist der internationale Massentourismus extrem. Die Tage in New York sind spannend, aber auch anstrengend. Mir haben 2 Tage gereicht. Das ist aber auch das absolute Minimum an Zeit, die man einplanen sollte.
Centralia Die ehemalige Kleinstadt, die durch einen Kohlebrand zur Geisterstädte wurde, ist eine subtile Sehenswürdigkeit und steht sicherlich nicht auf den Zettel vieler USA-Reisenden. Umso schöner war daher die Abwechslung. Sicherlich nicht für jeden interessant und die Autofahrt wert. Mir hat es dennoch sehr gefallen.
Philadelphia Die geschichtsträchtige Metropole Philadelphia hat mich nicht umgehauen. Dennoch kann man einiges über die Historie der USA lernen, im Reading Terminal Market essen oder ein Bild in Rocky-Pose vor dem Philadelphia Museum of Art machen. Wir haben dort auf den Weg nach Washington einen Zwischenstopp eingelegt, was ich als ausreichend empfand.
Washington Washington ist unglaublich imposant, fotogen und spannend. In der gepflegten Innenstadt reihen sich berühmte Gebäude und bedeutende Denkmaler dicht an dicht. Außerdem ist fast alles fußläufig erreichbar. Auch lässt sich hier sehr viel über die USA und ihre Geschichte lernen. Washington war mein Highlight der Reise!
Luray Caverns Malerische Tropfsteinhöhlen zu gesalzenen Preisen.
Shenandoah National Park Ein wunderschöner Nationalpark. Hier gibt es viele schöne Wanderwege durch die Natur, die einen zu Wasserfällen oder tollen Aussichtspunkten über endlose grüne Berglandschaften führen. Da eine Rundreise an der Ostküste eher stadtlastig ist, war das Abtauchen in die Natur eine fantastische Abwechslung. Klare Empfehlung.
Savannah Beschauliche, idyllische und gepflegte Stadt im schönen Südstaatenflair.
Skidaway State Park Kleiner Park mit Sumpf- und Waldlandschaften. In 2 - 3 h abgehbar. Hübsch, aber kein Must-See.
St. Simons Island Nette kleine Insel mit den Überresten der Bastion Fort Frederica im Norden und einen Leuchtturm samt beschaulicher Promenade im Süden. Hübsch, aber kein Must-See.
Kennedy Space Center Das Kennedy Space Center klingt zunächst wie ein Museum, erinnert aber durch Größe und Showcharakter eher an ein Vergnügungspark. Es war alles beeindruckend gut gemacht - multimedial und interaktiv mit mehreren imposanten 3D-Shows und -Filmen. Hier werden alle Register gezogen. Aber auch zu extrem hohen Preisen. Dennoch sehenswert. Genaue Planung des Aufenthaltes ist nötig, um das meiste aus einen Tag rauszuholen. In einem separaten Artikel beantworte ich die Frage, ob sich das Kennedy Space Center lohnt.
Everglades Toller Park durch schöne Sumpf- und Waldlandschaften. Sichtung von Alligatoren, Echsen, Vögeln und sonstigen Getier ist garantiert. Auch das schwüle Klima und die extrem nervigen Moskitos tragen zur einmaligen Erfahrung der Evergaldes bei.
Miami Miami hat mich nicht begeistert. In Downtown gibt es vergleichsweise wenig zu sehen und durch die großen Distanzen, kann man die Stadt kaum zu Fuß erkunden. Miami Beach ist aber schon wesentlich schöner. Besonders für Strandfreunde interessant.
Florida Keys Pittoreske und riesige Inselkette mit karibischen Flair, die touristisch sehr erschlossen sind (im Guten wie im Schlechten). Besonders Key West ist malerisch. Die Keys haben mir gut gefallen, allerdings eignet sie sich aufgrund der Größe nicht für einen Tagesausflug von Miami aus, da man so zu sehr hetzen muss.

Welche Attraktionen müssen vorab gebucht werden?

Wer in New York die Freiheitsstatue auf der Liberty Island besichtigen möchte, sollte unbedingt vorab buchen. Dadurch spart man massiv Wartezeit in der Schlange für den Ticketkauf. Bucht mindestens das Pedestal Reserve Ticket (mindesten einen Monat vorher). Damit kommt man auf den Sockel der Freiheitsstatue. Dort sind deutlich weniger Touristenmassen und man kann in Ruhe Bilder machen. Außerdem erhält man Zugang zu einem kleinen Museum im Sockel. Noch besser als der Pedestal Access ist der Crown Access (~ drei Monate vorher buchen). Dafür haben wir leider keine Karten mehr bekommen.

Die Besichtigung und Tour durch das Kapitol in Washington ist grundsätzlich kostenlos. Allerdings sollte man vorab ein Zeitfenster online reservieren. Es gibt zwar auch ein Kontingent für spontane Besucher, aber das ist begrenzt und mit hohen Wartezeiten verbunden. Grundsätzlich ist man mit einer Reservierung 1,5 Monaten vorher auf der sicheren Seite. Es werden aber auch manchmal kurzfristig Zeitfenster online verfügbar. So haben wir 2 Tage vorher noch einen anderen Zeitfenster buchen können, der uns besser gepasst hat. Also: Immer wieder reinschauen, vielleicht wird der Wunschtermin ja noch kurzfristig frei.

Gleiches gilt für die Independence Hall in Philadelphia. Sie ist grundsätzlich kostenfrei, aber es muss ein Zeitfenster gebucht werden. Wir haben es spontan versucht und hätten erst einen Termin in 4 h bekommen, was für uns nicht in Frage kam.

Was würde ich nächstes Mal anders machen?

Grundsätzlich kann ich unsere Route empfehlen und ich würde sie wieder so abfahren. Ich finde, dass wir in drei Wochen alles wichtige an der Ostküste gesehen haben. Aber es gibt ein paar Details, die ich anders machen würde, wenn ich nochmal an die Ostküste der USA fahre. Nachher ist man bekanntlich immer schlauer. Vielleicht helfen dir diese Tipps (absteigende Priorität):

  • Wenn ich nochmal zur selben Zeit fahren würde, würde ich nicht mehr in Boston im Norden beginnen und nach Süden fahren, sondern in Miami starten und gen Norden fahren. Hintergrund ist, dass es im Juni bereits ziemlich viel regnet in Miami. Im Mai ist die Niederschlagsmenge deutlich geringer (aber eigentlich immer noch hoch). Der Regen in Miami hat uns öfter einen Strich durch unsere Pläne gemacht. Auch sind zu dieser Zeit deutlich mehr Moskitos in den Everglades. Weiterer Vorteil: Wenn man später im Nordosten ist, ist das Wetter dort auch besser.
  • Für die Tage in New York haben wir uns eine Unterkunft in Newark, einer vorgelagerten Stadt, gebucht. Diese Gegend kann ich niemanden empfehlen. Ich habe mich dort nicht sicher gefühlt. Außerdem braucht man 1,5 h nach Manhattan mit den Öffentlichen.
  • Die Florida Keys sind zu schön und zu groß, um sie innerhalb eines Tagesausflugs von Miami aus abzufahren. Zur Orientierung: Von unserer Unterkunft in Miami nach Key West haben wir 4 h reine Fahrtzeit benötigt. Da bleibt dann nicht mehr so viel Zeit, um auf den Weg die Key zu erkunden. Nächstes mal würde ich mindestens eine Nacht auf den Florida Keys bleiben.
  • Boston hat mir so gut gefallen, dass ich gerne noch einen zweiten Tag dort geblieben wäre.
  • Hätten wir von Anfang an gewusst, dass uns zwei Tage für New York reichen würden, hätten wir die dritte Nacht woanders gebucht (vlt in der Nähe von Centralia), um den Weg zurück nach New York zu sparen - nur um am nächsten Tag fast dieselbe Strecke nach Washington wieder zu fahren. Aber soetwas kann man schlecht planen und es ist auch eine höchst individuelle Entscheidung. Centralia ist nicht jedermanns Sache.

Große Distanzen

An der Ostküste muss man große Strecken zurücklegen, wenn man wirklich von Boston bis nach Miami fahren möchte. Unser Mietwagen hatte am Ende der Reise 5844 km mehr auf dem Kilometerstand. Besonders die Strecken Boston-Niagarafälle, Niagarafälle-New York und Shenandoah-Savannah haben jeweils einen ganzen Tag Fahrt in Anspruch genommen. Aber so kam Roadtripfeeling auf, was ja auch das Ziel der Reise war.

Höhere Kosten für den Mietwagen

Ansonsten sind die Kosten für und rund um den Mietwagen nicht zu unterschätzen. Dadurch, dass der Mietwagen an einer anderen Stelle zurückgebracht (Miami) als er abgeholt wurde (Boston), fallen horrende Zusatzkosten an. Dazu kommen wiederum weitere Kosten für den Zusatzfahrer und die zahlreichen Mautstrecken (besonders im Nordosten). Mehr Informationen findest du in der detaillierten Kostenaufschlüsselung.

Alle Unterkünfte vorher fest buchen?

Wir haben uns entschieden, alle Unterkünfte im Voraus fest zu buchen. Einerseits macht die komplette Durchbuchung der Reise vorab mehr Arbeit und nimmt auch einen gewissen Teil der Flexibilität vor Ort. Aber andererseits reduziert es deutlich den Stress vor Ort, da man sich nicht mehr abends auf die Suche nach einer passenden Unterkunft begeben muss. Man weiß immer, wo man abends schlafen wird. Außerdem sind Buchungen im Voraus in der Regel günstiger. Aber das ist sicherlich eine Geschmackssache.

Mietwagen mit Navi notwendig?

Ein Navigationsgerät ist unabkömmlich. Allerdings sind Mietwagen mit einem Navi teurer. Im Gegensatz zur Rundreise an der Westküste haben wir uns dieses Mal auf unsere Smartphones und Apps mit Offlinekarten zur Navigation verlassen. Das hat ziemlich gut funktioniert. Wenn ihr zu diesem Thema mehr wissen wollt, schaut euch meinen Artikel zum Navigieren in den USA einmal an.